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Gründonnerstag

Gründonnerstag

Sind an Gründonnerstag alle Ampeln grün? Zum Glück nicht! Gründonnerstag hat gar nichts mit Farben zu tun...

An diesem Tag denken wir an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Freund:innen. Sie feierten das Paschafest als Erinnerung an die Befreiung aus ägyptischer Gefangenschaft. Entdecke, was es mit der Fußwaschung, mit Wein und Brot und mit dem Namen Gründonnerstag auf sich hat!

2024 ist Gründonnerstag am 28. März.

 

Was hat der 'Gründonnerstag' mit der Farbe grün zu tun? Eigentlich nichts! Der Name kommt vom mittelhochdeutschen 'gronan' , was 'weinen' bedeutet. Die Namensgebung kommt wohl daher, dass in früheren Zeiten an diesem Tag die 'weinenden' Sünder nach der Buße der Fastenzeit wieder in die Gottesdienst-Gemeinde aufgenommen wurden.

Der Gründonnerstag ist der Gedenktag des letzten Abendmahles Jesu. Jesus feierte mit seinen Freunden das Paschafest, die Feier der Erinnerung an die Befreiung aus ägyptischer Gefangenschaft.  Die Erinnerung an einen Gott, der sein Volk nicht im Stich ließ, sondern es führt und leitet. Wie alle jüdischen Hausvorsteher nahm Jesus bei dieser Feier den Weinbecher als Segensbecher, mit dem er entsprechend dem damaligen Brauch Gott dankte und lobte. Wie alle Hausväter erzählte er wohl vom Schlachten der Lämmer, vom Tod der ägyptischen Erstgeborenen, vom Auszug aus der Unerträglichkeit des Lebens in Ägypten. Wie alle jüdischen Mahlgemeinschaften vergegenwärtigte Jesus mit seinen Jüngern in diesem Tun: Gott ist mit uns.
 
Doch dann tut er doch noch mehr, Anderes, Ungewöhnliches. Er wäscht seinen Jüngern die Füße, in damaliger Zeit eine Aufgabe, die von Dienern und nicht etwa vom Hausherrn auszuführen war.
Und dann gibt er dem alten Mahl-Brauch einen neuen Sinn:

  • Der Wein ist nicht mehr nur Segensbecher, sondern er ist Jesus selbst, sein Blut.
  • Das Brot ist nicht mehr nur Grundnahrungsmittel, sondern er ist Jesus selbst, sein Leib.

Im gemeinsamen Mahl kehrt er ganz beim Menschen ein, nicht zeichenhaft, sondern vollständig, von innen heraus, ganz im Menschen. Nur glaubend, nicht wissenschaftlich, ist das zu verstehen. Auch die Jünger verstehen das vielleicht nicht auf Anhieb.  Aber sie hören: "Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Und nach der Auferstehung handeln sie danach. Sie halten Mahl zu seinem Gedächtnis und spüren: Jesus ist anwesend in Brot und Wein, in jedem, der im Glauben an diesem Mahl teilnimmt.
 Er wird für den gläubigen Christen damit greifbar in Brot und Wein, in Leib und Blut, im Hier und Jetzt.

familien234 Symbole Gründonnerstag Brot und Wein

Brot und Wein

Brot gibt es in vielen Varianten, vom Fladen- über das Grau- bis zum Vollkornbrot. Brot ist Grundnahrungsmittel in fast allen Kulturkreisen. Und so steht es – im übertragenen Sinn – für all das, was der Mensch zum Leben unbedingt braucht: Wer kein Brot hat, der kann nicht leben.
 
Wein gehört, zur Zeit Jesu wie auch heute, zu jedem festlichen Mahl. Im Alten Testament benutzen die Israeliten das Bild vom Wein und vom Weinstock, um ihre Verbundenheit mit Gott auszudrücken.
"Dies ist mein Leib", so spricht Jesus über das Brot und "Dies ist mein Blut", so spricht er über den Wein.
So werden Brot und Wein mehr als Grundnahrungs- und Genussmittel. Sie sind Leib und Blut Christi: Gott in uns und mit uns.

familien234 Symbole Gründonnerstag Öle

Weihung der Öle

Wegen seiner wohltuenden Wirkungen ist das Öl in der Bibel Sinnbild von Gesundheit, von Freude und von Kraft. Zur Zeit Jesu wurden nur ganz besondere Menschen, v.a. Könige mit Öl gesalbt. Für Jesus Christus ist deshalb auch der Titel 'Der Gesalbte', auf Hebräisch Messias,überliefert, um seine außerordentliche Stellung zu betonen. Auch das Wort 'Christus' meint nichts anderes als 'Gesalbter'.
Am Gründonnerstag werden in den Bischofskirchen die Öle geweiht, die im kommenden Jahr zu Taufen und zu Krankensalbungen, aber auch zu Priester- oder Bischofsweihen genutzt werden. Als Zeichen der Verbundenheit der Gemeinden feiern möglichst alle Priester einer Diözese mit dem Ortsbischof zusammen diese Messe.

familien234 Symbole Gründonnerstag Fußwaschung

Fußwaschung

Die Straßen und Wege zurzeit Jesu sind staubig, das Land heiß. So tragen die Menschen Sandalen oder gehen barfuß. Wenn sie das Haus betreten, stehen Diener oder Familienmitglieder bereit, die Füße zu reinigen.
Beim letzten Abendmahl übernimmt Jesus diesen Dienst, obwohl er für seine Jünger eher der Lehrer und Gastgeber des Mahls ist. Er setzt damit ein Zeichen, wie seine Freunde miteinander leben sollen: einander liebend und dienend. Nicht nach Rang und Stellung, sondern nach Gemeinschaft strebend. Daran erinnert noch heute die Fußwaschung, die am Gründonnerstag in vielen Gemeinden in den Gottesdiensten stattfindet.

Möchtet Ihr mit Eurer und anderen Familien Gründonnerstag feiern?

Hier gibt es Gestaltungsvorschläge für das gemeinsame Feiern, Bastelvorschläge, Liedblätter, weiterführende Gedanken für Mütter und Väter, interessante Informationen zum Fest und vieles mehr zum kostenlosen Download.